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Uwe Kleindienst

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Meine Instrumenten(an)sammlung

Meine Stomvi-Instrumente

Fa. Stomvi

Musikmesse 2010

Instrumentenausstellung

Breslmair-Mundstücke

Holger Mack und Gerd Dowids

 


 

Mundstückmanufaktur Karl Breslmair

Meine persönliche Entdeckung der traditionsreichen österreichischen Mundstückmanufaktur Breslmair ließ lange auf sich warten ... jedoch, alles hat seine Zeit ...!

Seit der Studienzeit spielte ich auf den "großen Trompeten" eine Kombination aus Bach-Unterteil und Schilke-Rand (15C4 Rand - 1 1/4 Unterteil mit Schmittbackbore). Und in den folgenden Orchesterjahren sah ich keine Veranlassung, überhaupt jemals ein anderes Mundstück auszuprobieren. Alles ging so, wie ich es wollte (oder: wie es sein musste) - und wenn einmal zwischenzeitlich nicht, dann suchte ich den "Fehler" nicht beim Mundstück, sondern in meinem Üben. So war ich immer zufrieden!

Warum also nun der Mundstückwechsel? Im Rahmen eines beruflichen Forschungsprojektes übernahm ich die Aufgabe, neben Instrumenten auch Mundstücke und Zubehör zu testen (vgl. Rubrik Forschungsprojekte). Dies nicht, um etwas zu bewerten (um gar Punkte zu erteilen wie Wein-Parker oder mein Freund, der Whisky-Guru Jim Murray), sondern, um Unterschiede und Zusammenhänge aufzuzeigen und schließlich, einen Überblick zu erstellen.

Bei näherer Beschäftigung mit unterschiedlichen internationalen Mundstückherstellern lernte ich verschiedene Systeme kennen, die es erlauben, verschiedene Ränder und Unterteile sowie Backbores und Schaftgröße (Trompete, Cornett, Flügelhorn, Piccolo) variabel zu kombinieren. Mir schien diese breite Kombinationsvielfalt gerade für Schüler und Studierende eine ideale Möglichkeit zu sein, die Auswahl des "richtigen" Mundstückes äußerst komfortabel durchführen zu können - und dabei, den Geldbeutel zu schonen. Wenn man bedenkt, wie viele Mundstücke man früher zersägen lassen musste, wenn man "seinen" Rand auf ein Unterteil eines anderen Herstellers aufsetzen wollte ... (Naja, es hat auch Spaß gemacht und einen gewissen Flow bedeutet. Man glaubte nur zu gerne, man besäße nun ein Mundstück-Unikat ... das vielleicht weltbeste Mundstück!)

Für alle, die den "Unikat-Flow" nicht (mehr) brauchen, bieten also die schraubbaren Mundstückkollektionen verschiedener Hersteller ganz großartige vielfältige Möglichkeiten, sich sein "persönliches" Mundstück zusammen zu stellen.

Bei der Beschäftigung mit diesem Thema schließlich, gefiel mir die Passgenauigkeit und die Angebotsbreite der Fa. Breslmair - und vor allem auch die Qualität der Einzelteile - so gut, dass mein Flow am Ausprobieren nicht verebbte, bis sich schließlich nach einigen Tagen (Wochen?) mein Mundstück förmlich "ungewollt" herauskristallisierte. Wie von selbst ;-) kam schließlich eine Basis-Kombination von Rand 112, Kessel G2 und Stengel P dabei heraus. Als Variabeln habe ich die Stengel L, 3 und J jederzeit bereit, um bei Bedarf die Klangfarbe etwas zu variieren. Auf dem Flügelhorn (Stomvi Titan Solid Copper) spiele ich mit dem selben Rand (112 gold) ein F5-Unterteil.

Fazit: Mir persönlich hat das Ausprobieren der Mundstückkollektion von Breslmair viel Spaß bereitet und ich habe zudem einiges gelernt! Man kann durch spielerisches Kombinieren ganz deutlich spüren und hören, wie sich bestimmte Parameter (Randform, Kesseltiefe, Schaftbohrungen und die vielfältigen Kombinationsvarianten) auf beispielsweise Ansprache, Klang und Intonation auswirken. Sicher bieten einige andere namhafte Hersteller auch hervorragende Qualität. Wie gesagt, ich gebe an dieser Stelle keine Punkte. Instrumenten- und Mundstückwahl werden immer individuell getroffen. Vielleicht sollte ich hier abschließend sagen: "Bei Breslmair fehlt mir nichts" ...?

Neu: Wir sind sehr glücklich, dass wir nun für die Nutzung an der Hochschule ein großes Mundstück-Set an Rändern, Unterteilen, Stengel anschaffen dürfen. Der Liebenswürdigkeit von Herrn Karl Breslmair haben wir es zu verdanken, dass wir jederzeit auf unsere Fragen und individuellen Wünsche die "für uns richtige" Antwort erhalten können, und das Gefühl haben dürfen, dass wir einen Freund in Sommerein/Österreich gewonnen haben :-)

... und auch das Kopieren von "fremden" Rändern beherrscht Herr Breslmair perfekt! Nachdem wir unserer Trompetenklasse nun ein umfangreiches Set an Breslmair-Mundstückteilen zum ausführlichen Test zur Verfügung stellen können, war es unser aller Wunsch, doch unsere bisher bewährten (?) Ränder auch in den Test mit einbeziehen zu können. Daher haben wir einige unserer Ränder nach Sommerein gesendet ... und recht bald das Original (unversehrt!) und auch die Kopie (sogar in wunderbarem "Gold") per Post erhalten. "Original-Feeling", mechanische Passform (Schraubrand) und Optik sind strahlend perfekt! Nun kann uns nichts mehr bremsen :-)

 

Letzte Änderung: 10.11.2010